Merkwürdigkeiten

Unterwegs- Mit dem Bus

Bus fahren in Portugal ist bequem, aber nicht immer einfach. Die Preise sind günstig, die Überlandbusse, zum Beispiel von Rede Expresso, die die meisten großen Städte mit Porto und Lissabon verbinden, modern, mit Wi-Fi ausgestattet, große Gepäckstücke kann man gut mitnehmen und die Tickets bereits vorher online buchen, wenn man das möchte. Die Tücken des Busfahrens ereilen einen spätestens bei der Suche nach den Haltestellen und Fahrplänen. Es ist durchaus üblich, dass jede Busgesellschaft ihre eigenen Haltestellen hat, beispielsweise gibt es eine für die Expressbusse (Expresso), eine für die Schnellbusse (Rapido) und einen für die Regionalbusse (Regional/Urbano), wie ich selbst in São Martinho do Porto feststellen durfte. Fahrplanaushänge an den Haltestellen? FEHLANZEIGE! Dafür erhält man möglicherweise andere nützliche Informationen, die aber nicht unbedingt stimmen müssen. Am Domingo (Sonntag) gab es jedenfalls weder eine offene Post noch den Verkauf von Fahrscheinen.

autocarros

Turismo und Cafés/ Pastelarias wissen meist Bescheid und helfen für gewöhnlich sehr bereitwillig mit Informationen. Zum Glück gibt es ja auch Internet-für diejenigen mit Portugiesischkenntnissen hilfreich. Auch wird die Sache mit den Bussteigen in den größeren Orten flexibel-eben portugiesisch- gehandhabt. Da kann es sein, dass erst kurz vor der geplanten Abfahrt der Bussteig auf der Anzeigetafel angegeben wird, oder ( wie beispielsweise in Leiria) auch gar nicht. Hier ist Zuhören gefragt: der Bussteig wird per Ansage mitgeteilt- ausschließlich auf portugiesisch natürlich. Dann hilft nur noch: im Eiltempo an den Bussen vorbeihasten und dabei die oben an den Fahrzeugen durchlaufende  Liniennummer und den Zielort durchlesen oder einen der ebenfalls häufig ahnungslosen Wartenden fragen, die einen dann zu einem Busfahrer ( hoffentlich dem mit dem richtigen Zielort) begleiten, der einen dann nach einem kritischen Blick auf das Ticket tatsächlich zum nun wirklich richtigen Bus begleitet. GESCHAFFT! Wer sich davon nicht abschrecken lässt, kann Portugal gut und günstig per Bus bereisen-oder er nimmt dann doch lieber die Bahn.

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Unterwegs-Mit der Bahn

Wem das Busfahren in Portugal zu abenteuerlich erscheint, kann einen großen Teil des Landes auch per Bahn erfahren. Bahnhöfe sind zumindest leichter zu finden. Außerdem- wie erfreulich- hängen hier normalerweise die Zugfahrpläne aus. Und die meisten Bahnhöfe sind dazu viel schöner als die Busbahnhöfe. Überall liest man, wie schön Portos Bahnhof Sao Bento oder Lissabons Bahnhof Rossio sind, keiner erwähnt Obidos, Valado das Frades oder Bombarral. Schon allein dieser schönen Bahnhöfe wegen lohnt eine Zugfahrt, die Zugfahrt nach Sintra kann man allerdings verschlafen, hier geht es fast ausschließlich durch die Schlafstädte in den Außenbezirken von Lissabon.

Bahnhof von Obidos

Bahnhof von Obidos mit Azulejos

Zug fahren ist also wirklich zu empfehlen, wenn auch die Züge nicht immer besonders pünktlich sind, irgendwann kommen sie doch, allerdings liegen die Bahnhöfe in manchen Orten kilometerweit vom Zentrum entfernt. Zwischen dem von Nazaré-Valado dos Frades bis nach Nazaré sind es über sechs Kilometer, vom Bahnhof von Leiria bis ins Zentrum immerhin mehr als zwei.  Also ich nehme das nächste Mal nach Leiria doch lieber den Bus. Auch kann es sogar noch im Jahr 2014 passieren, dass der Zug von Figueira da Foz nach Lissabon nach dem Halt in Caldas de Rainha aufs Abstellgleis rangiert wird, eine Putzkolonne einsteigt und sich durch den Zug arbeitet, ohne dass die Reisenden von ihren Plätzen aufstehen müssen. Es wird einfach um sie herum geputzt. Dann ist der Zug halbwegs gereinigt, die Putzkolonne steigt aus und der Zug fährt weiter. Boa viagem! Also irgendwie war das gerade eben doch ziemlich skurril.

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Schiffs – Miniaturen

In der Gegend um Mira im Distrikt Coimbra ist uns folgende bezaubernde Tradition aufgefallen. Es ist dort üblich, gebastelte Schiffs-Miniaturen als Dekoration auf das Fernseh-Gerät zu stellen. Sollte der Fernseh-Zuschauer dann durch Zufall den Blick über die Show in der Mattscheibe erheben und dabei des Miniatur-Schiffes ansichtig werden, fühlt sich so mancher urplötzlich an die großen Traditionen der portugiesischen Schifffahrt erinnert. Er lässt seine Gedanken kurz zur ruhmreichen portugiesischen Geschichte abschweifen, bevor er sich wieder der Doku-Soup im Fernsehen zuwendet.

Schiffs-Miniatur

Schiffs-Miniatur auf Fernseher.

In Costa Nova westlich von Aveiro gibt es einen Souvenirladen, wo solche Schiffs-Miniaturen zum Verkauf angeboten werden. Der Ladenbesitzer sitzt dort wie ein Relikt aus alter Zeit scheinbar unberührt vom Weltenlauf hinter seinem Tresen, während er sich damit beschäftigt, das Modell eines Hochsee-Trailers zu basteln. Sollte sich der Reisende dann entscheiden, die Miniatur einer Karavelle aus Portugals vergangener Zeit der Entdeckungsreisen zu erwerben, erhebt er sich langsam, holt besagte Karavelle mit Hilfe eines Stabes geschickt vom obersten Regalfach, bläst den Staub von den Segeln und wendet sich dann wieder seelenruhig seiner Bastelarbeit zu.


 

Fado – die nostalgisch angehauchte portugiesische Folklore.

Ein eigenständiger Musikstil mit viel Tiefgang, Sehnsucht und Fern- (oder Heim?) weh. Kann aber auch eine einmalige Urlaubsstimmung nach fernen orientalischen Ländern vermitteln.

Und ja, Ihr seht richtig: sogar Fernando Ribeiro, der Sänger der Gothic Metal Band Moonspell kommt am Fado nicht vorbei. Hier singt er zusammen mit seiner Frau, der Sängerin Sónia Tavares einen Titel der Fadoikone Amalia.


Troia- Sandstrand, Palmen, Panorama

Nein, gemeint ist nicht das versunkene Troia, sondern die gleichnamige Halbinsel gegenüber von Setubal. Die Römischen Ruinen und 50 erhaltene Salzbecken zeugen hier von der Zeit der Römer, in welcher Troia ein wichtiges Zentrum zur Konservierung von Fisch darstellte. Heute bestimmen leider hohe und weithin sichtbare Appartmenthotels das Bild der Landschaft. Lässt man sich bei der Anreise von diesem Bild nicht abschrecken, erwarten einen der längste Sandstrand Portugals, unzählige Muscheln und eben Palmen und Panorama. Letzteres bietet sich eindrucksvoll beim Blick auf das Arrábida-Gebirge. Die bewaldete Halbinsel von Troia ist verkehrstechnisch kaum erschlossen und stellt ein ideales Wandergebiet dar. Mit der Fähre kann man von Troia nach Setubal übersetzen und dabei mit ein wenig Glück im Mündungsdelta des Rio Sado vielleicht springende Delfine beobachten.

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Arrabida
Von getrockneten Fischen und maurischen Burgen- Sesimbra

Der Fischerort an einer langestreckten Bucht ist- wie der Name schon sagt- vor allem vom Fischfang geprägt und mittlerweile zu einer Stadt geworden- mit allen Vor- und Nachteilen. Westlich vom Stadtzentrum, im Porto de Abrigo, dem Hafen, ankern die leuchtend bunten Fischerboote. Gefangen werden Sardinen, Seebrassen, Weiß- und Schwertfische, sowie Tintenfische und Oktopusse. Diese können in der Markthalle des Ortes oder nachmittags direkt am Hafen erworben werden. Wer sie nicht selbst zubereiten will, der kehrt in eines der vielen Restaurants des Ortes ein. Nicht sehr empfehlenswert sind allerdings die Fische, die direkt in den Straßen getrocknet werden, denn da fahren die Autos unmittelbar vorbei und die Abgase landen im Essen. Am Wochenende kommen viele Tagesausflügler aus Lissabon nach Sesimbra, vor allem der Stadtstrand ist dann belebter. An dem 1,5 km langen Sandstrand kann man im glasklaren und fischreichen Wasser auch sehr gut schnorcheln. Sesimbra war zuerst von den Römern, später von den Mauren besetzt. 1236 eroberte König Sancho II deren stark befestigte Burgen. Die maurische Burg wurde im 18 Jahrhundert saniert, innerhalb ihrer Mauern wurden eine Kirche und der Friedhof errichtet. Von den Burgmauern aus hat man einen sagenhaften Blick auf das Arrábida-Gebirge auf der einen und auf Sesimbra und das Meer auf der anderen Seite. Vor allem bei Sonnenaufgang bietet sich hier eine spektakuläre Aussicht.

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Sesimbra

trocknende Fische

 

 

 

 

 

Bademeister ohne Wasser und andere Kuriositäten

…trifft man sowohl in der Obidos-Lagune als auch in der Lagune von Albufeira, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt Albufeira an der Algarve. In beiden Lagunen hat man die Wahl zwischen dem Baden im offenen Meer oder in der Lagune. Die Obidos-Lagune reicht beinahe bis nach Obidos, daher hat sie auch ihren Namen. Früher war sie größer, ist dann aber nach und nach geschrumpft. Seit ein paar Jahren vergrößert sie sich aber erneut. Bei Ebbe gibt es hier kleine warme Becken. Wenn die Flut kommt, bringt sie eine starke Strömung mit, gegen die anzuschwimmen sich als sehr kraftaufwändig und gefährlich gestalten kann. Badet man im offenen Meer, sollte man sich hier allerdings vor den Anglern in Acht nehmen, damit man nicht aus dem Wasser gefischt wird. Bademeister gibt es hier auch keine, die sitzen neben den kleinen Badebecken der Lagune- und zwar mit ordentlich Sicherheitsabstand und auch gleich zu zweit. Wahrscheinlich, damit es nicht zu langweilig wird. Die Lagune von Albufeira hingegen gliedert sich in vier Bereiche. Es gibt zum Beispiel das offenen Meer und ein Becken, in welchem man Tretboot fahren kann. Die Boote haben Rutschen, so dass man ins warme Wasser rutschen kann. In einem anderen Stück der Lagune gibt es Windsurfer. Hier gibt es eine besonders starke Strömung zum Meer hinaus. In diesem Bereich der Lagune sieht man manchmal Kinder von einer kleinen Düne ins Wasser rutschen. Allerdings bewegen sie sich im Schneckentempo nach unten und der ganze Sand bleibt auch in den Kleidern hängen. Mitunter kann es auch schon mal vorkommen, dass Bademeister im vierten Bereich der Lagune- den kleinen warmen und völlig ungefährlichen Becken- ein Schild mit der Aufschrift „zona perigosa“ (Gefahrenzone) aufstellen. Wahrscheinlich sollen die Bademeister beim Aufstellen dieser Schilder nicht unnötig in Gefahr gebracht werden.

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Spitzenmäßige Luft-Aufnahmen von Portugal sind hier zu finden. Bestimmt auch gut um Entdecken neuer Reiseziele geeignet z.B. Forte da Insua ganz im Norden.  http://portugalfotografiaaerea.blogspot.de/search/label/Forte%20da%20%C3%8Dnsua


Auf diesen Seiten können Bücher und Musik etc. in portugiesischer Sprache erstanden werden.   Für PG RWs ein unschätzbarer Fundus.    http://www.alivraria.de    http://www.tfmonline.de


Blick auf das Meer bei Nazaré:

Nazaré: Nazarè praia do norte (LiveHD)

Link zur Live-Beachcam: Nazaré – Praia do Norte 

 


Gewaltige Wellen bei Nazaré:



–> Interessante Reiseregionen