Vor allem wegen des auch in den heißen Sommermonaten angenehm kühlen und feuchten Klimas und der Nähe zu Lissabon war Sintra über Jahrhunderte seit der christlichen Eroberung im 12. Jh. die Sommerresidenz des portugiesischen Königshauses und des Adels. Während der Spanischen Periode 1580-1640 etwas aus der Mode gekommen, erlebte Sintra mit dem Bau des Palastes von Pena, dem Neuschwanstein von Portugal, ab 1840 eine romantisch verklärte Renaissance. Bekannte Verehrer Sintras in dieser Zeit waren unter anderen die Dichter Lord Byron und Hans Christian Andersen.
Wenn man in heutigen Tagen durch Sintra und Umgebung streift, spürt man noch die mondäne große Vergangenheit in herrschaftlichen Palästen, Schlössern und Villen mit weitläufigen Gärten und diesen einmaligen, etwas morbiden Charme inmitten einer märchenhaften, üppig durchwucherten Gebirgslandschaft. Und plötzlich kann es sich ereignen, dass aufkommende Nebelschwaden den Wanderer unmerklich in die andere, mythische Dimension einer verflossenen Welt hinübergeleiten.
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Das Rathaus von Sintra. Hier in der Nähe kann man gut Fisch essen gehen.
Camara Municipal de Sintra
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Ein kleines Idyll wie aus einer längst vergangenen Zeit neben der Igreja São Miguel.
lembranças dos tempos passados perto da igreja de São Miguel
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Beim Flanieren durch die nächtlichen Gassen der Oberstadt sind mystische Toreinfahrten zu entdecken.
portas fechadas
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In solch ehemaligen Herrenhäusern oder Quintas kann man in Portugal für relativ wenig Geld „hochherrschaftlich“ übernachten.
dorme-se muito bem nas quintas de Sintra
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Ein wunderschöner Regenbogen überwölbte die Aussicht vom RW-Domizil.
um arco-íris deu as boas vindas à manha
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Dieser lustige Papagei trieb nebst anderen Artgenossen mit den PG-RWs Frühstücks-Schabernack.
o papagaio divertiu os hospedes duranto o pequeno almoço
Aufstieg zur Maurenburg
Als ein Zeugnis der früheren Beherrschung Portugals durch die Mauren thronen noch immer die Überreste einer imposanten Maurenburg aus dem 8. Jahrhundert auf einem Höhenkamm über Sintra. Im 12. Jahrhundert wurde die Burg von den Portugiesen erobert.
Von Sintra führt ein gewundener Steig unter zyklopischen Felsen hoch zur Burg, phantastische Ausblicke auf die Stadt mit dem Königspalast inclusive. Von der Burganlage ist noch eine mächtige begehbare Wehrmauer auf dem Hügelkamm erhalten. Auf der höchsten Stelle der Wehrmauer, dem Platz des ehemaligen Burgchefs, lädt eine Steinbank angelehnt an die Befestigung zum Verweilen ein – mit Blick auf den 1000 Jahre später erbauten Palast von Pena.
Auf dem Rückweg nach Sintra über eine wenig befahrene Serpentinenstraße kann man einen Abstecher zum Park und Palast von Pena machen und kommt außerdem an dem aus dem Film „Die 9 Pforten“ bekannten Herrenhaus und Teich vorbei.
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Eine verwunschene Gasse führt hoch zur Maurenburg.
subida para o castelo sobre caminhos fabulosos
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Blick vom Aufstieg zur Maurenburg hinunter zum Königspalast mit den beiden eigenartigen Türmen.
vista para o Palácio Real
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Auf einem Höhenrücken über Sintra sind die Überreste einer gigantischen Wehranlage aus maurischen Zeiten zu erklimmen.
o castelo estende-se nas colinas e é um sobejo dos tempos dos mouros
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Auf einer gegenüberliegenden Anhöhe befindet sich der berühmte Palast von Pena.
vistas maravilhosas do castelo ao Palácio da Pena
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Von der Maurenburg geht es schwindelerregend in die Tiefe.
panoramas vertiginosas do castelo
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Im urwüchsigen Park von Pena ein idyllischer See mit altem Turm und nicht ganz so alter Bank.
lugarzinhos encantados no Parque da Pena
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Der Palast von Pena wird auch als „Neuschwanstein von Portugal“ bezeichnet.
o Palácio lembra dum palácio na Baviera, mas é mais velho
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Jonny Depp Fans können in Sintra Schauplätze aus den Neun Pforten entdecken
cenário dum filme com Jonny Depp
Im unterirdischen Labyrinth der Quinta da Regaleira
Die Anfang des 20. Jahrhunderts von der Millionärs-Familie Monteiro erbaute Quinta da Regaleira ist ein klasse Beispiel für den den luxuriösen, leicht morbiden Charme von Sintra. Gemeinsam mit anderen Palästen wie Pena, Monserrate und Seteais gehört der Palast zum Weltkulturerbe der Menschheit.
Auf einem ca. 4 Hektor großen Hang-Areal, gestaltet im spätromantischen Stil der Familie Monteiro, gibt es wirklich sehr viel zu entdecken. Neben dem Palast unter anderem eine mystische Kapelle und den märchenhaft gestalteten luxuriösen Park mit vielen Grotten, Türmen und Brunnen, verbunden durch über- und unterirdisch verschlungene Pfade.
Fazit – Unbedingt mal besuchen!
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Blick auf den Palast mit Hermes im Vordergrund.
o palácio e o patamar dos deuses com o Hérmes
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Von diesem Aussichtpunkt im Park der Quinta Regaleira kann man die Maurenburg, den Palacio da Pena und das aus den „Neun Pforten“ bekannte Herrenhaus sehen.
boas vistas ao Castelo dos Mouros e ao Palácio da Pena
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Romantische Kapelle im Park der Quinta da Regaleira.
uma capela muito bonita
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Im Park der Quinta Regaleira gibt es viele Grotten und unterirdische Labyrinthe. Gut das die PG RWs eine Taschenlampe dabeihatten.
uma lâmpada de mão seja uma boa ideia
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Magisch, mystisch und etwas unheimlich
mágico, místico e um pouco medonho
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Einer der unterirdischen Gänge endet am Boden des wasserlosen Brunnens
um poço sem água mas com galerias subterrâneos
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Initiationsbrunnen der Freimauerer
o poço iniciatico
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In der Mitte des Bauwerks kann man in einen der unterirdischen Gänge einsteigen, der bis zum Brunnen führt
um dos túneis para o poço começa aqui
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tolle Kulissen für Märchen und Fantasy
parece ser um palco para contos e fantasia
Mit der historischen Kleinbahn zum Apfelstrand
Etwa 13 Kilometer westlich von Sintra liegt schon der atlantische Ozean. Mit einer urigen historischen Kleinbahn gelangt man vom Zentrum von Sintra direkt bis zum Meer. Ihr Alter ist der quietschenden, lärmenden Kleinbahn jedoch anzumerken.
Der Praia das Maçãs ist eine Bucht mit dem Flair eines Strandbades eingerahmt von aufragenden Klippen. Etliche Fisch-Restaurants laden zum Verweilen ein.
Für den kleinen Geldbeutel gibt es unweit des Strandes auch schmackhaftes Pão com Chouriço (warmes Brot mit eingebackener Paprikasalami) zu kaufen. Hhm lecker!
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Haltestelle der historischen Kleinbahn im Zentrum von Sintra.
com o Eletrico para a praia
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Zwei heldenhafte Steuerleute dirigieren die quietschende, lärmende Bahn zum Praia das Maçãs.
um trajecto com chiar e dar solavancos-mas inesquecível
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Auf der Bahnfahrt ist auf dem Hügelkamm der Palast von Monserrate zu sehen.
Palácio e Parque da Monserrate
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Etwa 13 Kilometer westlich von Sintra gelangt man an den Atlantik zum „Apfelstrand“, einer Bucht mit einladender Gastronomie und Bademöglichkeit.
nos arredores de Sintra fica-se esta praia linda
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Blick von der Klippe nach Norden über die Bucht unter einem großen blauen Himmel.
a Praia das Maças na primavera
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Ein einheimischer Fischer auf einer Klippe südlich der Bucht.
horas sossegas da pesca
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Hübsche botanische Klippenbewohner.
flores cumprimentam nos escolhos
Wanderung zum Kloster Capuchos
Der portugiesische Schriftsteller Jose Saramago schreibt über dieses nach einem Ausspruch des spanischen Königs Philipp II. ärmste Kloster der Welt: „Philipp der II. begnügte sich mit dem Escorial, es gelüstete ihn nicht nach diesem bitterarmen, nur aus Stein gebauten Kloster, dessen einziger Komfort und Schutz vor der eisigen Kälte in den Bergen die Korkverkleidung an den Wänden war, wie man sie noch heute, inzwischen erneuert, sehen kann. Wer sich dafür entschied, hier zu leben und zu sterben, dem musste wirklich an Bescheidenheit und Demut gelegen sein.“
Auf der Anhöhe über dem Kloster liegt nicht weitab ein magischer Ort mit aufgetürmten Felsen und alten Korkeichen, von wo man am Horizont das Meer sehen kann.
Ein Taxi brachte die RWs vom Bahnhof Sintra zum abgelegenen Kloster. Der Rückweg zu Fuß führte mitten durch die Serra de Sintra auf einer gewundenen Straße flankiert von Mauern, welche die dortigen in Privatbesitz befindlichen Wälder voneinander abgrenzen.
Ob dies die Mönche des Klosters Capuchos gutheißen würden ?
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Etwa 8 km entfernt von Sintra liegt mitten im Wald das einsiedlerische Capuchos-Kloster, ein lohnenswertes Ziel für PG-RWs. Hier ein uriges Kreuz am Eingang.
o Convento dos Capuchos tem um encanto muito especial
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Das Capuchos-Kloster, hier die schlichte Kapelle, ist ein Kloster der Einfachheit und Zurückgezogenheit. Es wird auch in Saramagos „Reise durch Portugal“ anschaulich beschrieben.
pode-se ler sobre este lugar no livro Viagem a Portugal de José Saramago
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In der urwüchsigen Wildheit des Capuchos-Kloster ragen mächtige Korkeichen in den Himmel.
sobreiros enormes na mata do convento
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Auf der Straße vom Kloster Capuchos nach Sintra, welche durch ummauerte Wälder in Privatbesitz führt, ist eine Tafel aus Azulejos zu betrachten.
é facil levar este lugar no coração
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Propriedade Privada,
Passagem Proibida
(Privateigentum, Betreten verboten)
no caminho de Capuchos a Sintra
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Ein paar Blümchen am Wegesrand erfreuen die PG RWs auf ihrer Wanderung.
flores à beira do caminho alegram os viandantes